Wer sind die von den Keksdieben?

Hallo und guten Tag,

ich lebe im schönen Heidelberg und bin beim Klub für Ungarische Hirtenhunde e.V. als Landesgruppenleiterin für das Bundesland Baden-Württemberg tätig. Darüber hinaus stehe ich dem Klub als Zuchtwartin zur Verfügung.

Mit mir zusammen lebt mein Bergamaskerrüde Dr. Pepper Warmwags Bergamasco aus den USA und Rea dei Lupercali – meine Bergamaskerhündin aus Italien.

Warum ich ausgerechnet einen Bergamasker ausgesucht habe

Meine Eltern machten 2004 in Wildhaus/Schweiz Urlaub. Dort trafen sie einen Bauern, der einen Wurf Welpen von einer Border-Collie-Hündin hatte. Die Hündin hatte wohl ein Stelldichein mit dem „Dorfbergamasker“. Sie nahmen einen Welpen mit nach Deutschland – unseren Alf. Alf hatte nichts von einem Border-Collie – dafür aber viel von einem Bergamasker. Er fügte sich im Rudel steht’s ganz hinten ein, wirkte sehr ausgeglichen, tiefenentspannt und war immer sehr unauffällig und ruhig. Er war sogar so unauffällig, dass neue Bekanntschaften ihn oft überhaupt nicht wahrnahmen und nach Monaten überrascht waren, dass ich einen Hund habe. Aus diesem Grund war mir schnell klar, dass ich auf jeden Fall wieder einen Bergamasker haben wollte.

Wie meine Hunde zu mir kamen

Ich musste auf meine Bergamasker immer lange warten. Dr. Pepper holte ich im Oktober 2015 direkt aus Amerika ab und es war schon recht aufregend diesen Weg zu gehen. Man wusste ja nicht genau, wie der Hund den langen Flug übersteht.

Rea kam im März 2020 aus Italien – direkt am letzten Wochenende vor dem großen Lockdown in Europa – zu uns. Eine Woche später wäre ihre Einreise nicht mehr möglich gewesen. Diese Zeit war sehr aufregend und ein ganz besonderer Dank geht an meine lieben Freunde Manuela Scheffel, Bruno Läderach und Gundula Granicki, die mich in dieser Zeit sehr unterstützt haben.

Durch welche Eigenschaften sich meine Bergis auszeichnen

Dr. Pepper zeichnet sich durch seine Wachsamkeit in seinem Territorium aus. Hier ist er sehr pflichtbewusst und mutig. Er würde nicht zubeißen – verbellt aber mit seiner Donnerstimme. Dr. Pepper war sehr leicht erziehbar. Ansonsten kuschelt und spielt er gerne.

Rea ist noch ein aufgeweckter und manchmal zu aufgeregter Junghund mit eigenem Kopf. Sie ist nicht so leicht zu erziehen und geht gerne ihren eigenen Weg. Auch sie ist sehr wachsam und spielt gerne mit Dr. Pepper.

Wie der typische Tagesablauf mit Dr. Pepper und Rea aussieht

Meine Freizeit widme ich überwiegend meinen Hunden. Ich gehe lange mit Ihnen spazieren oder auch mal auf eine Hundewiese. Ich spiele mit ihnen und fordere sie mit Gedulds-, Such- oder sonstigen Spielen zur Kopfarbeit heraus.

An den Wochenenden und in den Urlauben sind wir häufig mit dem Wohnmobil unterwegs.

Was ich mir in Zukunft für den Bergamasker wünsche

Der Bergamasker Hirtenhund ist leider sehr selten und in Deutschland eher unbekannt!

Weltweit leben noch ungefähr 2.000 Bergamasker, wovon geschätzt 150 zur Zucht eingesetzt werden. Aufgrund dieser kleinen Population, ist der Bergamasker Hirtenhund mittlerweile vom Aussterben bedroht. Das Monitoring Institute for Rare Breeds and Seeds in Europe hat den Handlungsbedarf für die Erhaltung des Cane de Pastore Bergamasco als besonders akut eingestuft. In Deutschland ist der Bergamasker Hirtenhund seit 2012 als einziger ausländischer Hund bei der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen) gelistet.

Damit diese tolle Rasse nicht ausstirbt, wünsche ich mir, dass Züchter und zuchtbuchführende Vereine über die Landesgrenzen hinaus noch näher zusammenrücken, damit eine Inzuchtdepression vermieden werden kann.